Geschichte der Pfarrei
Ab ca. 1800 siedeln sich in Heiden die ersten Katholiken an. Die Bundesverfassung von 1848 garantiert ihnen „Bewegungsfreiheit“. Sie gehören zur Kirchgemeinde Thal, später zu Oberegg. Ab 1875 werden in Heiden regelmässig katholische Gottesdienste gefeiert.1885 | Die Freihof-Wirtin lässt für Kurgäste eine Kapelle erbauen. |
1900 |
Die Volkszählung ergibt 400 Katholiken in Heiden (bei ca. 4000 Einwohnern) |
1901 |
Am 28.02. beruft der zuständige Oberegger Pfarrer eine Versammlung ein, mit dem Zweck eine „Missionsstation“ zu gründen. 32 Pfarreiange-hörige folgen der Einladung und bestellen eine Kommission aus 9 Mit-gliedern. 3 Monate später der Erwerb der Liegenschaft „Dreiländerblick“ zum Preis von CHF 18'500. Im Auftrag des Bischofs, erstellt Architekt Hardegger aus St. Gallen den Plan für eine Kirche. Wegen Geldmangel soll vorerst nur das Querschiff gebaut werden. |
1902 |
Am Pfingstmontag 19.05., wird die Kirche geweiht (Patronin: Heilige Familie). Nochfehlen die Kirchenbänke, doch die Leute drängen sich dicht an dicht und freuen sich am gelungenen Werk. |
1902 |
Schon zwei Tage nach der Kirchweihe, am 21. Mai, gründet der erste Pfarrer von Heiden, Eduard Ebneter, einen Kirchenchor. 12 Töchter und 2 Herren treffen sich zur ersten Chorprobe unter der Leitung des Pfarrers. Nach vier Proben kann eine Choralmesse aufgeführt werden. |
1919 |
Katholisch Heiden steckt in tiefen Nöten. Nach nur 17 Jahren, sind die Fundamente der Kirche schrecklich zerfressen. Die Grundmauern sehen aus wie ein von Karies zernagtes, total ruiniertes Gebiss. Die Bodenlager der Kirche sind faul. Der Schwamm frisst an Holz und Mauerwerk. Die Reparatur kostet beinahe so viel wie anno 1902 die gesamte Kirche. |
1960 |
Am 13. März äussert Pfarrer Täschler die „dringende Wünschbarkeit des baldigen Baubeginns einer neuen Kirche“. Die katholische Bevölkerung in Heiden wächst, das Kirchlein im Nord aber gleicht einem vorzeitig ge-alterten, abgewerkten, runzeligen, hinfälligen Mütterchen. So kann es der Pfarrei nicht länger dienen. Am 7. Juni beschliesst der Kirchenverwal-tungsrat, der ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung vom 10. Juli zu beantragen, eine Baukommission zu bestellen und als Bauplatz jenen bei der alten Kirche zu empfehlen. Die Versammlung entspricht den Anträgen. Nach Besichtigung moderner Kirchenbauten und nach Abklärung der Bedürfnisse, werden drei Architekturbüros zu einem Projektwettbewerb eingeladen. Einstimmig wird Projekt Nr. 1 „Marienfels“ von Architekt Moser und Sohn (Baden/Zürich) zur Weiterbearbeitung ausgewählt, sowohl von der Fachjury als auch von Baukommission und Kirchenverwaltungsrat. |
1961 |
Am 26.02. werden der ordentlichen Kirchbürgerversammlung zwei Projekte vorgelegt. Mit grossem Mehr fällt die Wahl auch hier auf Projekt Nr. 1. Im August, am 20.08., genehmigen die Stimmbürger den vorsorglichen Kredit von CHF 750'000.00 für den Bau einer neuen Kirche samt Turm und bescheidene Umgebungs arbeiten, inkl. Abbruch der alten Kirche und Wegfuhr des Materials. Bereits 2 Wochen später, am 05.09., fährt der Trax vor. Am Bettag, 17.09. wird der Bauplatz geweiht, ein Kreuz in der Baugrube aufgerichtet und der Segen Gottes über das Werk und alle Werkleute herabgefleht. Am 10.12. wird der Grundstein gesegnet und mit der Urkunde eingesetzt. |
1962 |
Auf Antrag des Gemeinderates bewilligen am 01.04. die Heidler Stimm-bürger den Beitrag von CHF 10'000.00 an den Bau der Katholischen Kirche. Nach ziemlich genau 60 Jahren, wird am 13.05. feierlich vom alten Kirchlein Abschied genommen. Am Tag darauf wird die letzte Messfeier gehalten. Der Auszug erfolgt in den Saal im Erdgeschoss der neuen Kirche, der als Notkirche bereits vorbereitet worden ist. Am 16. und 17.05. reissen Bagger und Trax mit Stahlseilen die alte Kirche nieder. Der Boden der alten Kirche wird in den Vorplatz der neuen einbetoniert. Vom 20. – 30.06. werden Turm und Umgebungsmauer eingeschalt. Vom 13. – 16.07. findet ein Kirchenbau-Bazar statt. Der Ertrag ist rund CHF 30'000. Das Heimeli wird zum Pfarrhaus, das „alte Pfarrhaus“ wird vermietet. 11.11. Glockenweihe. Die Glocken erklingen im „Salve-Regina-Motiv: d’/fis’/a’/h’. 12.11. Aufzug der Schuljugend Heiden zur Glockenweihe |
1963 |
Am 24.03. wird die neue Kirche als „Liebfrauenkirche“ geweiht. Patrozinium: Aufnahme Mariens in den Himmel (15. August) |
1965 | Einweihung der Orgel |
1978 |
Neuer Bodenbelag und Wandverkleidung im Pfarreisaal (z.T. in Fron-arbeit). |
1986 |
Neugestaltung der Kirchenfenster nach dem „Sonnengesang des Heiligen Franziskus“ durch Walter Burger, Berg SG. |
1988 |
Renovation und Einweihung der neuen „Grotte“ unterhalb der Kirche, mit der Pietà von Otto Rausch, Thal. |
1994/
1995 |
Renovation Pfarreizentrum (Böden, Fenster, Isolationen, sanitäre Anlagen) |